Der richtige Umgang mit deinem inneren Kritiker

Lerne Richter und Ankläger kennen und erfahre, wie du deine Selbstkritik in den Griff bekommst.

Was ist der innere Kritiker?

Diese Stimme ist nichts anderes als die Verbalisierung unserer Instinkte, Erfahrungen, Ängste und Prognosen. Sie ist dafür da, uns vor Unheil zu warnen, Situationen zu bewerten und Empfehlungen auszusprechen. Das Ziel dieser Stimme ist es, unser geistiges und körperliches Wohlergehen zu schützen. Allerdings gibt es zwei unterschiedliche Ausprägungen der Stimme.

Gut für dich: der Innere Kritiker als Richter

Das ist die ursprüngliche, sinnvolle Version der Stimme. Der Richter urteilt anhand der dargebrachten relevanten Beweise. Er interpretiert nicht, noch beschönigt er oder katastrophisiert. Er lässt sich nicht von Emotionen leiten, sondern nimmt als Wertungsbasis Fakten und aktuelle Gegebenheiten. Wenn deine innere Stimme in der Rolle des Richters zu dir spricht, hast du einen weisen Ratgeber an deiner Seite.

Schlecht für dich: der Innere Kritiker als Ankläger
(leider häufig der Fall)

Wie sollte es auch anders sein, mutiert der innere Kritiker häufig zum reinen Ankläger. Dann wird wild kritisiert, die Wände schwarz angemalt, die Sintflut beschworen und dir selbst jegliche Lebenskompetenz entzogen. Diese Variante des inneren Kritikers ist die selbstkritische Stimme in deinem Kopf, die dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen zu unterwandern versucht. Die Entstehung des Anklägers ist ein komplexer Prozess, der stark mit deinem frühen Umfeld verbunden ist. In der Kindheit bist du besonders empfänglich für die Botschaften, die dir deine Bezugspersonen senden.

Kann man die Ausbildung des inneren Kritikers ins Negative verhindern?

Als Erziehungsberechtigter solltest du darauf achten, den Kindern sinnvolle Unterstützung und motivierende Anerkennung zuteilwerden zu lassen. Das verhindert die Entstehung eines negativen Selbstbildes und somit des Anklägers.

Welche Formen gibt es?

Dein innerer Kritiker als Ankläger kann verschiedene Ausprägungen haben:

Was sind die Folgen?

Der Ankläger trägt aus deiner Lebensakte alle Beispiele zusammen, in denen du versagt hast, überfordert warst oder dich im Nachgang schlecht gefühlt hast. All das Gute, was aus Neuem entstanden ist, deine Erfolge, dein Mut, deine Stärke – das hat er gekonnt im Beweislager verloren.

Das führt unweigerlich zu:

  • niedrigem Selbstwertgefühl
  • Angst und Depression
  • Vermeidung von Herausforderungen
  • Aufgeben

Was ruft den Ankläger auf den Plan?

  • Du hast deinen Ängsten freie Bahn gelassen, sodass sie die Kontrolle übernehmen konnten.
  • Du fühlst dich an eine ähnliche negative Situation von damals erinnert.
  • Dein Selbstbewusstsein hat den Gruppenchat verlassen. Dann haben Selbstzweifel, Negativität und Unsicherheit leichtes Spiel.

Enttarne den Ankläger! Sobald die innere Stimme pessimistisch ist, hol dir den Richter an die Seite. Denn egal, wie dramatisch die Aufführung des Anklägers – der Richter sieht nur mit den Augen der Rationalität. Dazu gehört es, die Nachteile UND die Vorteile deiner Situation zu analysieren.

Am Ende gilt: im Zweifel FÜR die Stärke des Angeklagten, nicht dagegen!

Akutmethode: Gedankenstopp

Sobald du den Ankläger sprechen hörst, versuchst du ihn zu unterbrechen. Leider gibt es dafür keine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Da hilft nur radikale, kognitive Gewalt. Nämlich: Hastig die Scheibe einschlagen, den Notfall-Mute-Knopf drücken und die Stimme zum Schweigen bringen.
(Für alle Fans von True Crime: es gäbe da noch die Metapher mit der Scheibe und der Axt…)

Gleich vorweg: es wird wahrscheinlich nicht bei dem Einmaldrücken bleiben! Drücke so oft, wie es nötig ist!

Sobald die Stimme kurz schweigt, wende dich dem Richter zu, der dir diese Fragen stellt:

Und wenn du gedanklich schon dabei bist, nimm den Körper dazu und schreibe dir alles auf! Formuliere deinen Schritte-Plan aus, so weißt du später genau, was du zu tun hast.

Und Zack: bist du wieder aktiv, in der Handlung, in deiner Autorität!

Weitere Methoden zur Reduzierung des inneren Kritikers

Selbstmitgefühl üben: Kristin Neff, eine Expertin für Selbstmitgefühl, gibt den Rat: „Selbstmitgefühl bedeutet, sich selbst die gleiche Freundlichkeit und Unterstützung zu bieten, die man einem guten Freund entgegenbringen würde.“ (Neff, Selbstmitgefühl: Wie wir uns mit unseren Schwächen versöhnen und uns selbst der beste Freund werden, 2016)

Vergänglichkeit wahrnehmen: Wenn negative Gefühle auftauchen, nimm sie wahr, ohne an ihnen haften zu bleiben. Distanziere dich von den Sätzen, kämpfe weder dagegen an noch versuche ihnen zu folgen. Lass sie „einfach passieren“ und ihrer Wege ziehen. Schenke ihnen keine Bedeutung.

Erfolge Revue passieren lassen: Schwelge regelmäßig in positiven Erinnerungen. Singe selbst deine Lobeshymne. Mache es dir zur Gewohnheit, deine Stärken zu loben. „Eigenlob stinkt“ ist sicher eine Erfindung des inneren Kritikers. Sei stolz auf deine echten Stärken. Solange du auch zu deinen Schwächen stehen kannst, schreie deine Erfolge von allen Dächern! So baust du dir Selbstbewusstsein auf, um dem Ankläger standhalten zu können.

Deine Aufgabe

Die Stimme in deinem Kopf hat zwei Ausprägungen – eine davon solltest du kultivieren, die andere reduzieren. Mit kognitiver Umstrukturierung, situativer Einordnung und Stärkung deines Selbstbewusstseins bringst du deinen inneren Ankläger zum Schweigen.
Tipp: Melde dich zum Newsletter an und verpasse keine Impulse. Erhalte praktische Tipps und Inspirationen auf dein Handy.
Picture of Eve

Eve

Ich bin Performance-Coach. Ich helfe dir dabei, in deine Autorität zu kommen, um dein Potenzial auszuschöpfen. Wann startet unsere Reise?

First Eve Coaching

Übernimm deine Autorität. Finde dein Potenzial. Steuere deine Performance. Ich helfe dir dabei.

Coaching to go

Lass dir regelmäßig frische Impulse und Inspirationen zuschicken – anmelden, lesen, Neues entdecken.

Nicht verpassen

Mentale Energie: Grundlage für gute Performance

Du kennst es sicher: Die Stunden, an denen das Arbeiten länger dauert. Dich zu konzentrieren, fällt dir schwer. Es überfällt dich eine akute Unlust weiterzumachen. Du fängst an, mental zu flüchten.
Lesedauer: 11 Minuten

Bewertungen sind deine Erfolgstreiber

Natürlich willst du nur eine tolle Rezension über dich lesen und keine schlechte. Denn vor Kritik hast du Angst. Sie ist unangenehm. Und dann auch noch diese ganzen Fehler und Schwächen, die sie aufdeckt. UNANGENEHM.
Lesedauer: 10 Minuten

Fokus: Konzentration auf das Ziel

Du verlierst ständig den Überblick über deine Ziele - oder sie komplett aus den Augen? Das liegt daran, dass du keinen klaren Fokus setzt und hältst.
Lesedauer: 7 Minuten

JETZT FÜR 0€ HERUNTERLADEN

Du möchtest einen kostenlosen Trainingsplan?

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.