Irrationale Ängste
Was hat das mit unserer Angst auf sich? Ich meine nicht den Teil, den wir brauchen. Sondern den anderen, unnötigen, den wir alle mit uns rumschleppen?
Irrationale Angst ist wie ein Geschwür, eine außer Kontrolle geratene Mutation, die sich destruktiv durch unser Leben frisst. Wir haben Angst vor ersten Dates, Rampenlicht, neuen Ideen, Achterbahnen, Berufswechsel, Diskussionen.
Unbegründete Angst. Denn von allen Situationen geht keine ernste Gefahr aus. Vielmehr denken wir uns diese aus.
𝐖𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐭𝐮𝐧 𝐰𝐢𝐫 𝐝𝐚𝐬?
1. Unser Gehirn speichert fremde Gefühlserfahrungen auch gerne mal als unsere eigenen ab. Fühlt man eine Geschichte stark mit, wird der (grobe) Kontext abgespeichert und auf eigene Situationen übertragen.
2. Unser Gehirn arbeitet mit unserer Vorstellungskraft zusammen. Situationen, die unbedrohlich sind, können durch abgespeicherte Gefühlserfahrungen und einen guten Schuss des Katastrophisierens ungeahnt negativ aufgebauscht werden.
3. Das Gehirn verbindet aber auch mal voneinander unabhängige Situationen und Gefühle miteinander. Dadurch entsteht großes Kopfkino.
4. Zudem hat das Gehirn einen Hang zum Generalisieren. Was einmal schlimm war, wird immer schlimm sein.
Durch unseren Zugriff auf verschiedene Medien kann uns das Gehirn aus einem breiten Erlebnisschatz fühlen lassen. Wir können also ununterbrochen irrationale Ängste erschaffen und alte Ängste in Wiederholungsschleife verankern.
𝐖𝐚𝐬 𝐭𝐮𝐧 𝐰𝐢𝐫 𝐝𝐚𝐠𝐞𝐠𝐞𝐧?
Das Gehirn mit seinen eigenen Waffen schlagen: wir denken darüber nach, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Hai uns im Schwimmbad anfällt.
➡️ Kalte, klare Kalkulation von Wahrscheinlichkeiten und Optionen
➡️ Rückbesinnung darauf, dass wir nie wissen können, wie etwas ausgehen wird – es muss also nicht schlimm werden zwangsweise! (Gerne können sich einige daraus jetzt eine neue Angst bauen…)
➡️ Erinnerung daran, dass es neben worst case auch best case, normal case, nobody cares case etc. gibt.
Alles eine Sache der Geisteshaltung. Lässt sich also prima üben!