Gedankenschleife sinnvoll nutzen
Wir kennen das: einen Konflikt nachträglich auf repeat im Kopf durchleben. Unnötig? Nein, wertvoll – wenn man es richtig macht.
𝐖𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐭𝐮𝐧 𝐰𝐢𝐫 𝐝𝐚𝐬?
➡️ Unser Gehirn speichert negative Erfahrungen stärker ab. Deswegen reagieren wir sensibler.
➡️ In der Situation wurden unsere Werte oder Bedürfnisse verletzt oder haben sich widersprochen.
➡️ Es konnte kein Ausgleich hergestellt werden.
𝐖𝐚𝐬 𝐬𝐢𝐧𝐝 𝐝𝐢𝐞 𝐅𝐨𝐥𝐠𝐞𝐧?
Wir gehen die Situation gedanklich immer wieder durch, in der Hoffnung nachträglich eine Lösung zu finden. Wir versuchen zumindest in unserer Vorstellung die Situation so zu verändern, dass wir eine „Wiedergutmachung“ bekommen.
𝐁𝐞𝐢𝐬𝐩𝐢𝐞𝐥: Im Meeting wird Peter zum wiederholten Male in seinem Monolog von Susi unterbrochen und weist sie unwirsch zurück.
1️⃣ Peter ist wütend, weil er das Unterbrechen als respektloses Handeln ihm gegenüber auffasst.
2️⃣ Peter schämt sich, weil er sich davon zu einer emotionalen Reaktion hat provozieren lassen.
Nun hat Peter ein doppeltes Problem: Einerseits möchte er seine Rechte durchsetzen, andererseits möchte er sich professionell in Konfliktsituationen verhalten können. Es beginnt eine Endlosspirale aus Wutfantasien und Selbstvorwürfen.
𝐖𝐚𝐬 𝐭𝐮𝐧 𝐰𝐢𝐫 𝐝𝐚𝐠𝐞𝐠𝐞𝐧?
✅ Anhalten und reflektieren.
✅ Die Problemstränge erkennen.
✅ Die Gefühle dazu anhören und annehmen.
✅Lösungsorientierte Handlungen überlegen, die man selbst umsetzen kann.
𝐁𝐞𝐢𝐬𝐩𝐢𝐞𝐥:
1️⃣Peter akzeptiert, dass er sich durch die Unterbrechung zu Recht gekränkt gefühlt hat. Er erkennt, dass Susi in Gesprächen anders reagiert als er und dass er sich damit nicht wohl fühlt. Um das Unwohlsein in Zukunft zu vermeiden, überlegt sich Peter, wie er Susi dabei helfen kann, seine Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Seine Wut verfliegt, da er die Verletzung anerkannt hat und für seine Wohlbefinden zukünftig eintreten wird.
2️⃣Peter weiss, dass es in Ordnung ist bei Grenzüberschreitungen zu reagieren. Er erkennt aber auch, dass er mit der Art seiner Reaktion unzufrieden ist und dass er Teil einer harmonischen Gruppe sein möchte. Er nimmt sich vor, seine Fähigkeiten in der Kommunikation zu stärken. Statt sich passiv in Schuldgefühlen zu suhlen, verspürt Peter die Motivation aktiv zu werden.
Was passiert, wenn man die Chance nicht nutzt?
Wut und Scham bleiben bestehen und erschaffen immer mehr solcher Situationen, da keine Veränderung eintritt und alles weiter gären kann.
𝐃𝐞𝐬𝐰𝐞𝐠𝐞𝐧: Zeit nehmen, reflektieren und neu verknüpfen. Geht gut alleine, geht besser zusammen.