Vom Potenzial geblendet
Wir sehen in Menschen gerne das, was gar nicht da ist. Wir erweitern die Person um all die Eigenschaften, die wir gerne hätten – und setzen sie dann damit unter Druck.
Wir sind regelrecht geblendet von dem ganzen Potenzial, das wir in der Person erkennen. Träumen in bunten Farben davon, wie sie noch besser sein und was sie alles erreichen könnte.
All die tollen Eigenschaften, die aktuell ungenutzt bleiben.
Das stört uns.
Und dann fangen wir an Rat zu geben, den keiner braucht.
Wir drängen die Person in eine Richtung, die keiner einschlagen wollte.
Gut gemeint, ist nicht gleich gut gemacht.
𝐖𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐭𝐮𝐧 𝐰𝐢𝐫 𝐝𝐚𝐬?
Wir projizieren uns in die Person hinein. Was würden wir alles mit ihren Fähigkeiten anstellen? Das Gehirn schließt meist von sich auf andere. So schaffen wir es, Situationen einzuordnen und die Welt um uns herum verständlicher zu machen.
𝐖𝐚𝐬 𝐬𝐨𝐥𝐥𝐭𝐞𝐧 𝐰𝐢𝐫 𝐬𝐭𝐚𝐭𝐭𝐝𝐞𝐬𝐬𝐞𝐧 𝐭𝐮𝐧?
Sobald wir uns in Angelegenheiten anderer einmischen, gilt es diesen Automatismus zu unterbinden. Wenn wir Menschen Rat geben, dann nur basierend auf den Dingen, die sie erreichen wollen. Nicht den Dingen, die wir an ihrer Stelle mit unserem Mindset erreichen wollen würden.
𝐄𝐬 𝐠𝐢𝐥𝐭 𝐬𝐭𝐫𝐢𝐤𝐭 𝐳𝐮 𝐭𝐫𝐞𝐧𝐧𝐞𝐧: Was will ich und was will mein Gegenüber?
Um eine Person richtig zu fördern, sollten wir
▪️in Erfahrung bringen, was ihre Ziele sind?
▪️welche ihrer Stärken sie einsetzen möchte?
▪️welche „Schwächen“ sie gar nicht ändern möchte, weil sie sie nicht stören?
❓Kommt euch das bekannt vor? Habt ihr auch schon mal jemanden angesehen und euch gefragt, warum diese Person ihre Potenziale nicht nutzt?