Doch was dabei leicht übersehen wird: Klagen kann auch eine Form von Andocken sein.
- Weil Klagen die einzige Art war, gehört zu werden.
- Weil Wut sicherer erschien als Verletzlichkeit.
- Weil Ohnmacht oft als Kritik getarnt werden muss, um Platz zu finden.
Warum Kritik im Team oft nur ein Symptom ist
Klagen ist häufig ein Kommunikationsmuster, das sich aus früheren Erfahrungen entwickelt hat. Wer gelernt hat, dass leise Hinweise ignoriert werden, wählt irgendwann stärkere Worte.
Manchmal ist es der Versuch, Aufmerksamkeit für Missstände zu bekommen, manchmal Ausdruck von verlagertem Frust, der sich nicht offen zeigen durfte. Für Führungskräfte ist entscheidend: Nörgeln ist oft ein Symptom, nicht das eigentliche Problem.

Was tun, wenn Mitarbeiter in der Besprechung nur Probleme sehen?
Für dich als Führungskraft ist entscheidend: Nicht der Tonfall ist das Hauptproblem, sondern das ungelöste Anliegen dahinter. Wer den Inhalt erkennt und aufgreift, kann negative Teammitglieder in eine produktive Richtung lenken, statt sie eskalieren zu lassen.
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Klarheit schaffen
Fokussiere dich auf den Inhalt. Frage gezielt: „Was genau stört dich und welche Lösung würdest du dir wünschen?“ -
Struktur geben
Halte die Punkte fest und vereinbare, welche konkret bearbeitet werden. So wird aus Frust ein Arbeitsplan. -
Anliegen würdigen
Mach deutlich, dass du den Einsatz für Verbesserungen siehst – auch wenn der Weg dorthin angepasst werden muss.
Wie du Klagen als Ressource nutzt, statt es eskalieren zu lassen
Dauerklagen sind wie Rauch – sie zeigen an, wo es brennt. In meinem Kommunikationsworkshop für Führungskräfte und Teams lernst ihr, wie ihr aus Kritik produktive Energie macht, statt euch auszubremsen zu lassen.
- Signal erkennen: Was steckt wirklich hinter der Kritik?
- Sprache lenken: Weg von destruktivem Ton, hin zu lösungsorientierter Kommunikation.
- Kultur etablieren: Beschwerden bekommen Raum, aber immer mit einem Lösungsschritt verknüpft.
Blog-Reihe „Wenn Verhalten spricht“:
Jedes Verhalten im Team sendet eine Botschaft. Wer es deuten kann, verbessert Teamkommunikation und löst Konflikte im Team schneller.
FAQ: Umgang mit Klagen im Team
Höre zu, ohne die Kritik vorschnell abzublocken. Trenne die Emotion vom Inhalt, frage nach konkreten Beispielen und bitte um mindestens einen Lösungsvorschlag. So bleibt Kritik konstruktiv und verliert ihren destruktiven Charakter.
Oft liegt es an dem Gefühl, nicht gehört oder ernst genommen zu werden. Manchmal ist es auch ein Ventil für Frust oder Überlastung. In einigen Fällen handelt es sich um ein erlerntes Verhalten aus früheren Jobs, bei dem Meckern die einzige Möglichkeit war, Gehör zu finden.
Zeige Verständnis für die geäußerten Punkte, leite das Gespräch aber in Richtung Lösungen. So bleibt die Beziehung stabil, und der Fokus verschiebt sich von Problemen auf Ergebnisse.
Nein – konstruktive Kritik kann wertvolle Hinweise liefern. Entscheidend ist, ob aus der Kritik Handlungsschritte abgeleitet werden und ob der Austausch respektvoll bleibt.
Indem du feste Zeiten und Formate für Kritik einführst, klare Gesprächsregeln etablierst und sicherstellst, dass jedes Feedback mit einem Lösungsvorschlag verknüpft wird. Das stärkt die Eigenverantwortung und verhindert destruktives Dauermeckern.